300 Jahre Karlsruhe

Fotos: Ostermann/Sachs

Rheingold-Ducat, 
ca. 3,5 g. Ø 20,4 mm
Riffelrand

50 Exemplare

Preis auf Anfrage

Katalognummer 2015.04

Mit Ausgabe den beiden Rheingoldducaten von 2011 und 2012 zeichnete sich das bevorstehende Jubiläum der Stadtgründung Karlsruhes thematisch bereits ab, indem abwechslungsreiche Porträt-Variationen des Gründers Markgraf Carl-Wilhelm von Baden-Durlach realisiert wurden, einmal im Zusammenhang mit der Lage dieser Stadt auf goldhaltigem Sediment des Rheinufers, darauf folgend als Situation der Grundsteinlegung des Schlossturmes und ersten, bis heute erhaltenen, stadtplanenden Visionen des Stadtgründers. Ducaten aus rarem Waschgold der Region, eine einzigartige Faszination, dieses Motiv in der originalen Materie fixiert zu sehen.

Wiederum stammte das am Oberrhein gewonnene Rheingold von Manfred Common aus Karlsruhe. Das Material wurde in seiner ursprünglichen metallischen Zusammensetzung belassen und auch die Schmelze, Verwalzung und Rondenstanzung besorgte Herr Common.

Der nun zeitgleich zum Jubiläum erscheinende 2015-er Ducat versteht sich als Abschluss dieser Trilogie, behandelt geographisch konstatierbares Grösserwerden Karlsruhes als ständigen Zuwachs durch umliegende Gemeinden, die sich seit 1886 als sechzehn bis heute eingemeindete Stadtteile mit dem historischen Zentrum liierten.

Av: Der zeitliche Parcours startet mittels untenstehender Darstellung eines von Flammen angesengten Durlacher Wappens, das der alten Hauptstadt der Markgrafschaft Baden-Durlach seit 1565, der Ort der 1689 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges nahezu komplett eingeäschert wurde. Der Wiederaufbau sollte auf markgräflichen Wunsch hin streng linear erfolgen, was die Bürger in ihrer Not nicht einzuhalten wussten; verwinkelt und planlos entstand neuer Wohnraum auf Ruinen. Somit dürfte nicht nur die Absicht des Markgrafen Carl-Wilhelm, sich in der vorgelagerten Ebene ein Lust -und Jagdschloss >Carlsruhe< zu schaffen ausschlaggebend gewesen sein, sondern sein städteplanerisches Bestreben, eine fortschrittliche wie übersichtliche Residenzstadt neu anlegen zu können. 1718 verlegte er seine Residenz in sein 1715 gegründetes Schloss Karlsruhe. Die Inschrift >HCALRUD / 9861< daher invers dargestellt, Vergangenes.

Das initiale >C< des Stadtnamens mutierte späterhin zum heutigen >K< und das >A< formt sich auf der Medaille zur berühmten Pyramide auf dem Marktplatz aus. Darin ist sein Herz bestattet. Aus modernem >KA< als Stadtkürzel bilden sich sein Name >(KA)RL-WILHELM< und gleichzeitig >(KA)RLSRUHE< aus. Dieser Struktur entspringen, wie aus einzelnen Locken der hier stark aufgelösten Allongeperücke entwachsend, konzentrische Kreislinien, die sich nach oben bin zum Stadtwappen >FIDELITAS< verdichten; der Stadtplan als grosser Fächer. Die visionär nach oben gerichteten Züge und der Blick des Markgrafen streifen einen Jubiläums-Stern, die Ziffernkombination >300< zu >2015<. Zur Gestaltung seines Antlitz wurde auf eine der Medaillen seiner Zeit zurückgegriffen, wobei wie bei vielen Medaillenporträts des 18. Jahrhunderts eine idealisierende Schematisierung der Dargestellten die Regel war. Über das tatsächliche Aussehen des Markgrafen gibt es keine Quellen.

Rv: >1715<, mit einem virtuosen Zirkelschlag des Stadtgründers, Fächer und >Zirkel< bildend, wie auch heute noch die dem Schloss nächstliegende Strasse benannt ist, initiierte sich die Stadtgründung. Alternativ betrachtet ähneln die Konturen dieses Zirkels auf der Medaille auch denen des Karlsruher Schlosses. Sechzehn jeweils nach Eingemeindung datierte Wappen der Orte, chronologisch ab >MÜHLBURG 1886< einsetzend, in Zeilen ablesbar, sind der geometrischen Grundstruktur locker überstreut bis zum letzten Stand der Vergrösserung >1975<.

Durch feine Einpunzierungen von Zahlen neben der Signatur >VH<, wird jedes Exemplar einzeln numeriert.

Als Dickabschläge wurden wenige Exemplare in doppeltem Gewicht von 7,3 Gramm ausgeprägt.

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